Die Liebe für die Kunst ist ein Segen, den wir mit so vielen Menschen wie nur möglich teilen wollen. Die Schönheit ist exklusiv.
Mit einer solchen Vielfalt von Ausdrucksformen stellt die Kunst ein unendliches Universum dar, in dem Sinne, in welchem Fraktale den Begriff der Kunst multiplizieren, so wie Benoit Mandelbrot die Länge der Bretagne-Küste endlos ausgedehnt hat.
Angesichts dessen, dass wir die Kunst nicht in ihrer Gesamtheit erfassen können, besteht unsere Affinität mit der Kunst in dem surrealistischen Sinn, wie sie vor beinahe hundert Jahren, von André Breton dargestellt wurde:
“Ich glaube, dass die Menschen noch lange Zeit das Bedürfnis verspüren werden, dem magischen Fluss, der aus ihren Augen fliest bis zu seiner Herkunft zu verfolgen, in demselben sinnestäuschenden Licht zu baden und sowohl die Dinge, die es gibt, und auch jene, die es nicht gibt, zu beschatten. Da sie nicht immer genau wissen, worauf die beunruhigende Entdeckung zurückzuführen ist, werden sie einer dieser Quellen hoch über dem Gipfel eines Berges setzen. Der Bereich, in dem die bezaubernden Dämpfe des noch Unbekannten, in welchen sie sich verlieben werden, kondensieren, wird ihnen wie ein Blitzlichtgewitter erscheinen. Vielleicht werden sie sogar dort ihre elenden Stämme aufstellen, sich vermehren und sich gegenseitig vernichten, und keinen anderen Wunsch hegen als nach der Ausbeutung der Erde zurückzukehren! Und wenn dann in der Welt, inmitten des Chaos von Eitelkeit und Finsternis, eine einzige Erscheinung mit perfekter Auflösung übrigbleibt, mit einer idealen Reduzierung aller Dinge, die uns während der entfernten Epoche unseres Lebens bewegt haben, zu einem einzigen Punkt, bitte ich um nichts Besseres, als das dieses die zwanzig oder dreissig Bilder sind, die wir als glückliche Ufer unserer Gedanken betrachten – glücklich ohne es zu wissen, glücklich, dass solche Ufer überhaupt existieren.“
Die Exklusivität der Kunst beruht auf der Seltenheit ihres Vorkommens. Jede Generation hat ihre eigenen Ausdrucksmittel und es geschieht so selten, dass man Künstler findet, die sich in originelle Weise ausdrücken, ohne andere zu kopieren, und sowohl in ihren Gefühlen als auch im Ausdruck sie selbst sind.
Die Exklusivität der Kunst ist daher die Exklusivität ihrer Bedeutung. Selbstverständlich ist die Ästhetik der Schöpfung eine entscheidende Komponente des qualitativen Kunsthandwerks. Ein schönes Bild allein kann jedoch dem Test der Zeit nicht standhalten. Dazu ist Tiefe notwendig. Der künstlerische Akt bedarf bodenlose Intensität, die ihm Wert verleiht und ihn überlebenswert macht.
Manche der Innovationen waren nicht rein technischer Natur, sondern betrafen hauptsächlich die Essenz. Die Architektur der Bedeutung war dieselbe, nur war sie von verschiedenen Gedanken besiedelt. Manchmal änderte dies die gesamten Spielregeln.
Unsere Aufgabe besteht darin, ausserordentliche Kunst aufzufinden und den betreffenden Künstlern die gebührende Aufmerksamkeit zu widmen.
“Der Surrealismus ist destruktiv, aber er zerstört nur das, was er als Einschränkungen unserer Vision betrachtet.” Salvador Dali
Jedes ehrliche künstlerische Streben stellt eine endlose Wiederkehr zur Exklusivität dar. Von der Exklusivität des Ausdrucks bis zur Exklusivität der Bedeutung sind die reinsten Formen der Kunst auch die originellsten.
Die Demokratisierung der Kultur hat weltweit zur Bildung eines viel breiteren Kunst konsumierenden Publikums geführt und hat zur Bereinigung von Grenzen aller Arten beigetragen. Und, obwohl dieses für die Menschheit einen gewaltigen Schritt darstellt, müssen wir jetzt – vielleicht mehr als je zuvor – die Qualität der Kunstwerke aufrechterhalten und uns auf die Entdeckung jener Talente konzentrieren, welche es verdienen, im folgenden Jahrhundert im Kollektivbewusstsein eingeprägt zu bleiben.
Heutzutage ist es so viel leichter unterzugehen. Eine Herausforderung, der die Künstler bis zur digitalen Ära nie ausgesetzt waren, ist jene, in einem Meer von Inhalt unterzugehen. Wenn jedermann ein Schöpfer sein kann ist es schwierig, die wahrhaftig ausserordentlichen kreativen Geister unserer Generation zu isolieren und ihnen den notwendigen Raum zu bieten, um scheinen zu können. Im Laufe unserer Geschichte war es noch nie möglich, zur gleichen Zeit Teil verschiedener Gemeinschaften zu sein. Wir waren stets in unseren Klassen, in unseren Ländern, in unseren Glaubenssystemen gefangen.
Aber das hat sich geändert. Wir sind jetzt in der Lage, unsere Zeit in jedes einzelne unserer angestrebten Ziele zu investieren. Und während uns dies in noch nie dagewesener Weise beim Experimentieren helfen kann, ist es jetzt viel leichter, den Fokus zu verlieren, und, ironischerweise, viel schwieriger denn je, sich auf einen einzigen Zweck zu fokussieren.
Wir stehen gemeinsam für die Kunst. Schon das Konzept der Kunstgesellschaft beruht darauf, sowohl den Künstlern, als auch den Kuratoren und den Kunstliebhabern die Möglichkeit zu geben, zusammenzukommen und ihre einzige wahre Leidenschaft stärker denn je zu entfalten.
Lasst uns zusammen die besten kreativen Geister unserer Generation entdecken und fördern, und ihre Innovationen markant und unverkennbar machen.
Wir wollen eine Gesellschaft aufbauen – im antiken Sinne des Wortes – eine Kunstgesellschaft, in welcher wir die etablierten Künstler einladen, weniger bekannten, aber hochtalentierten Künstlern, welche Aufmerksamkeit verdienen und über deren Schaffen die nachfolgenden Generationen noch lange sprechen werden, die Hand zu reichen. Wir fordern alle etablierten Künstler auf, eine Jury mit einer offenen Anzahl von Teilnehmern zu bilden, die dem Publikum helfen, zu sehen, und den jungen Schöpfern helfen, zu wachsen – und all dieses nur der Schönheit zuliebe.
Zurück zur Exklusivität. Das Bestreben, der Schönheit zu erlauben, sich zu entfalten, ist vielleicht die grösste Herausforderung in einer Kunstwelt, die von so vielen irrelevanten Werken überflutet wird und von den Wässern der Popularitätssintflut des preisgünstigen Konsumismus überwältigt wird. Lasst uns also eine Arche bauen, um das Relevante über diese Wässer bringen zu können.
Wir machen es uns zur Aufgabe, innovative Geister, die etwas zu sagen haben, zu entdecken und zu fördern.